Die Corona Krise hat die ohnehin schon angespannte Wettbewerbssituation vieler Unternehmen verschärft. In diesem Kontext gelten Personalabbauprogramme häufig als probates Mittel für die mittel- und langfristige Optimierung von Kosten und Prozessen.

Kurzfristig generieren personalwirtschaftliche Instrumente wie Aufhebungsverträge oder Abfindungen jedoch erst einmal Kosten, so dass dringend benötigte Liquidität verloren geht. Ein weiterer unschöner Nebeneffekt ist die ungewollte Fluktuation, denn entsprechende Angebote zum zeitnahen Ausscheiden aus dem Unternehmen werden oft von Mitarbeitenden angenommen, die für den kommenden Zyklus der wirtschaftlichen Erholung erfolgskritisch sind.

Im Dilemma von Kostensenkung und Zukunftsfähigkeit

Unternehmen stecken in Krisensituationen daher häufig in einem Dilemma: Sie müssen Kosten senken und gleichzeitig Talente an Bord halten. Umso wichtiger ist es, in Zeiten einer tiefen Rezession mit einem professionellen Krisenmanagement intern das Vertrauen in das Unternehmen und dessen Führungskräfte zu stärken und die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Diese Bedürfnisse sind auf angemessene Art und Weise zu adressieren, damit in der Phase des Aufschwunges die erforderlichen Qualifikationen und Personalbestände im Unternehmen vorhanden sind.

Fluktuation hat einen Preis: Geld, Know-how – und letztlich Produktivität

Fakt ist: Fluktuation ist immer teuer, besonders, wenn sie ungewollt hoch ist. Durchschnittlich kostet es Unternehmen ca. 25 bis 50 % eines Jahresgehalts, wenn Mitarbeitende kündigen bzw. ersetzt werden müssen. Dabei fallen vor allem Kosten für das Ausscheiden, die Vertretung durch Kollegen, die Neubesetzung der Stelle und die Einarbeitungsphase an. Je erfolgskritischer eine Position, desto höher sind in der Regel die Kosten.

Eine ungewollt hohe Fluktuation gerade von erfolgskritischen Mitarbeitern hat aber auch nicht-monetäre Auswirkungen. Am schwersten wiegt hier der Wissensverlust. Zudem senkt die häufige Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden die Produktivität und das Engagement der verbleibenden Arbeitskräfte. Auch die Arbeitgebermarke kann Schaden nehmen, was wiederum potenzielle Bewerber abschrecken kann.

Klarer Business Case

Retention Management ist daher mehr als nur „nice to have“. Es hat selbst in Krisensituationen einen klaren Business Case – sowohl um kurzfristig Kosten zu sparen als auch um langfristig in die Zukunft zu investieren. Aber wie steht es um das krisenspezifische Retention Management in Ihrem Unternehmen? Um das nicht alleine aus dem Bauch heraus zu beurteilen, sondern durch die Identifizierung konkreter Druckpunkte, lohnt es, sich einige Schlüsselfragen zu stellen.

Schlüsselfragen zur Identifikation von Retention-Problemen:

  • Gibt es Stellen, die Sie einfach nicht besetzt bekommen?
  • Verzögern sich Projekte oder werden aufgrund von Personalknappheit sogar abgesagt?
  • Verlassen Leistungsträger das Unternehmen oder kündigen neue Mitarbeitende häufig in der Probezeit?
  • Sinkt das Engagement und die Zufriedenheit von Mitarbeitenden – insbesondere in erfolgskritischen Rollen?

Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantworten können, sollte sich Ihr Unternehmen vermutlich genauer ansehen, wie es die Herausforderungen im Bereich Retention angemessen adressieren kann.

Retention Management Toolbox: Umsetzung mit eigenen Ressourcen

Um Ursachen und Auswirkungen von ungewollt hoher Fluktuation Rechnung zu tragen und Retention-Probleme zu beheben, gilt es zunächst einzuordnen, in welcher spezifischen Zielgruppe eine besonders hohe Fluktuation vorherrscht. Darauf aufbauend sollten die Ursachen des Problems identifiziert und verstanden werden, um passende Gegenmaßnahmen entwickeln zu können. In die Tat umgesetzt und realisiert werden sie am Ende durch die Implementierung, die das Kernproblem in der Bindung erfolgskritischer Mitarbeiter und Talente nachhaltig löst.

Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass alle Schritte gewissenhaft und mit dem passenden methodischen Rüstzeug ausgeführt werden, logisch aufeinander aufbauen und dabei die richtigen Rückschlüsse gezogen werden. Um dies möglichst ressourcen- und budgetschonend aus eigener Kraft zu gewährleisten, hat die hkp/// group die Retention Management Toolbox entwickelt. Diese unterstützt dabei, zum Kern des Problems vorzustoßen und es strukturiert zu lösen. Neben der präzisen Beschreibung zum Vorgehen im Projekt enthält die Toolbox die notwendigen quantitativen und qualitativen Tools wie beispielsweise Interview-Leitfäden und Maßnahmenkataloge. Fachexperten aus dem Unternehmen müssen nicht eingebunden werden. Erforderlich ist lediglich ein Projektleiter und ggf. ein kleines Projektteam aus dem HR-Bereich, das die detailliert beschriebenen Prozessschritte umsetzt.

Es war also selten einfacher, sofort mit der Bewältigung einer Herausforderung zu starten – und die Bewältigung von Retention-Problemen ist gerade jetzt dringend geboten. Denn restriktivere Maßnahmen mit Blick auf Personalstruktur und -kosten sowie Initiativen im Bereich Mitarbeiterbindung sind zwei Seiten derselben Münze. Nur wer an beides denkt und die Initiativen aufeinander abstimmt, sichert die Innovationsfähigkeit und damit den Aufschwung.

Weitere Informationen

Mehr Informationen zu dem Thema Retention Management Toolbox finden Sie auch in unserem Flyer (siehe Download-Button oben rechts). Gern stehen Ihnen auch die Retention-Expertinnen und Experten der hkp/// group zur Verfügung.

 

Autor David Voggeser

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