• Personalexperten in Banken erwarten für 2012 stabile Grundvergütungen und kalkulieren bei variablen Bezügen ergebnisbedingt konservativ
  • hkp/// Markt-Barometer Banken 2011 gibt Aufschluss über aktuelle Trends im Personal- und Vergütungsmanagement von Banken in Deutschland

Frankfurt am Main, 02. Dezember 2011. Für Personalverantwortliche von Banken in Deutschland zählen auch 2012 die Anpassung der Vergütungssysteme sowie Aspekte des Performance- und Talent-Managements zu den Themen mit höchster Priorität. So haben die nach Institutsvergütungs-Verordnung als bedeutend eingestuften Institute die Umsetzung der Neuregelungen zwar in Angriff genommen, nur wenige haben diese jedoch bereits komplett abgeschlossen. Für das Vergütungsjahr 2012 rechnen die Personalexperten weiter mit durchschnittlichen Grundgehaltserhöhungen von bis zu fünf Prozent. Die variablen Vergütungen werden sich branchenweit voraussichtlich nur noch knapp auf dem Niveau des aktuellen Jahres oder darunter bewegen. Allerdings sind erhebliche Unterschiede zwischen den Geschäftsbereichen zu verzeichnen. Vielfach konnten durch die volatilen Markteinflüsse noch keine Prognosen zur Bonusentwicklung abgegeben werden. Mit Blick auf die Personalrekrutierung überrascht, dass trotz der umfangreichen Restrukturierung in der Branche knapp die Hälfte der Banken 2011 in nennenswertem Umfang Mitarbeiter eingestellt hat.

Zu diesem Fazit kommt das Markt-Barometer Banken 2011 der Unternehmensberatung Hostettler, Kramarsch & Partner (hkp///). Im Rahmen dieser Studie werden regelmäßig Personalverantwortliche von Banken in Deutschland zu den aktuellen Entwicklungen im Personal- und Vergütungsmanagement befragt. An der aktuellen Analyse vom Oktober 2011 haben Entscheider aus 38 Banken teilgenommen.

Weitgehend homogene Sicht auf die Entwicklung der Grundvergütung

Personal- und Vergütungsverantwortliche in Banken erwarten, dass sich die Grundgehälter für 2012 in einem Korridor zwischen null und maximal fünf Prozent bewegen werden. Dies entspricht der Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr. Nur im Geschäftssegment Corporate Banking werden vereinzelt höhere Steigerungen erwartet.

Marktumfeld führt zu Unsicherheit bei Prognosen zur Entwicklung von Bonus-Pools

Jeder vierte befragte Personal- und Vergütungsverantwortliche gibt im Oktober noch keine Indikation zur Entwicklung der Bonuspools für das folgende Jahr ab. Sofern Einschätzungen geäußert werden, folgen diese tendenziell einem eher konservativen Szenario, wenngleich sich die Erwartungen je nach Geschäftssegment erheblich unterscheiden.

Im Geschäftssegment Capital Markets/Investment Banking streuen die Erwartungen besonders breit: von leichten Anstiegen der Pools um bis zu zehn Prozent bis hin zu deutlichen Reduzierungen von bis minus 20 Prozent. In den anderen Geschäftssparten schwanken die Erwartungen überwiegend um plus/minus zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotz der uneinheitlichen und zurückhaltenden Expertensicht wird der Anteil der variablen Vergütung an der Gesamtvergütung, aggregiert über alle Karrierestufen, weiterhin hoch bleiben. Im Private Banking, Asset Management sowie Capital Markets/Investment Banking werden nach wie vor Quoten von bis zu 30 Prozent und mehr erwartet.

Umsetzung der neuen regulatorischen Vorgaben schreitet voran

Von den an der Studie teilnehmenden Instituten haben alle die Umsetzung der regulatorischen Neuregelungen in Angriff genommen, nur wenige haben sie aber bereits abgeschlossen. Dies gilt insbesondere für die so genannten bedeutenden Institute. Handlungsbedarf besteht bei diesen insbesondere noch bei der Auswahl und Messung von Kennzahlen zur Performance-Ermittlung, der Umstellung der Vergütungen für die Geschäftsleiter und Risk Taker sowie bei den geforderten Veröffentlichungen zur Vergütungspraxis.

Alle bedeutenden Banken sind der für sie geltenden Neuregelung der Einrichtungen eines speziellen Vergütungsausschusses nachgekommen. Die Bandbreite bei der Anzahl der Mitglieder in diesem Gremium variiert dabei zwischen vier und zwölf Mitgliedern; marktüblich ist eine Anzahl von acht bis zehn Mitgliedern. Im Vergütungsausschuss fast immer vertreten sind Entscheider und Experten aus den Bereichen Personal, Finanzen und Risk Management. In jeder dritten bedeutenden Bank ist ein Mitglied des Vorstands auch im Vergütungsausschuss vertreten.

Hintergrundinformationen zur Studie

Im Rahmen des „hkp/// Markt-Barometer Banken“ werden Personalverantwortliche von Banken in Deutschland regelmäßig zu den aktuellen Entwicklungen  im Personal- und Vergütungsmanagement befragt. An der aktuellen Analyse haben Vertreter von 38 Banken teilgenommen, davon sind rund die Hälfte privatrechtlich, ein Drittel öffentlich-rechtlich und ein Zehntel genossenschaftlich organisiert. Untern den Studienteilnehmern befinden sich überwiegend Universalbanken mit Geschäftsaktivitäten in allen wichtigen Geschäftssegmenten sowie einzelne Spezialbanken. Zwei Drittel der Institute weisen eine Bilanzsumme von mehr als 40 Mrd. Euro aus.

Autor Petra Knab-Hägele

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