Im März 2019 lädt die hkp/// group zu einem neuen Event-Format ein: Mit dem Innovation Lab werden insbesondere Entscheider angesprochen, die Antworten auf die aktuellen Herausforderungen des Personalmanagements im Zeichen von Digitalisierung und Agilisierung suchen bzw. Lösungen vorstellen und diskutieren. Die Initiatoren des Formats, Dr. Harriet Sebald und Johannes Brinkkötter, im Gespräch mit hkp.com.

Frau Dr. Sebald, Herr Brinkkötter, was genau ist das hkp/// group Innovation Lab?
Harriet Sebald: Mit dem hkp/// group Innovation Lab richten wir uns an HR-Verantwortliche in führenden Unternehmen, die sich auf Augenhöhe in verschiedenen Formaten zu aktuellen Fragen des HR-Managements austauschen wollen. Dabei bilden Vorträge von Praktikern aus der Unternehmens- und unserer Beratungspraxis die Basis für eine intensive Diskussion zu den wesentlichen Auswirkungen der Digitalisierung und agiler Arbeitsformen auf HR.
Johannes Brinkkötter: Inhalte spielen natürlich eine zentrale Rolle. Aber wir geben bewusst auch Raum für das Netzwerken und den individuellen Austausch von Erfahrung und Wissen. Wir als hkp/// group sehen uns dabei als Plattformanbieter und inhaltlicher Impulsgeber in einem agilen Austausch zu notwendigen HR-Innovationen.

Warum sollten sich Unternehmen gerade jetzt mit den von Ihnen umrissenen Fragestellungen auseinandersetzen?
Harriet Sebald: Die Digitalisierung schreitet voran. Und sie ist bei weitem nicht die einzige Entwicklung, die Gesellschaften und Unternehmen verändern wird – denken wir nur an Künstliche Intelligenz, Robotics und nicht zuletzt Datensicherheit und Nachhaltigkeit. Sie verändern Geschäftsmodelle, -prozesse und -strukturen tiefgreifend und mit hoher Geschwindigkeit. Unternehmen müssen ihre Beweglichkeit in jeder Hinsicht auf den Prüfstand stellen und optimieren, wollen sie im Wettbewerb bestehen.
Johannes Brinkkötter: Der zunächst in der IT entwickelte Ansatz, Kundenbedürfnisse und Feedback möglichst frühzeitig einzubeziehen und gleichzeitig die Zusammenarbeit in Entwicklerteams auf Grundlage flexibler, quasi hierarchiefreier Arbeitsstrukturen zu gestalten, findet als agile Methode inzwischen weitreichende Anwendung. Auch bei der Entwicklung neuer Produkte, Lösungen und Services. Viele Unternehmen berichten von substanziellen Erfolgen, mittlerweile auch im HR-Management.

Wie steht es in diesem Kontext um das HR-Management?
Harriet Sebald: Die Digitalisierung bietet Chancen für HR, diesen Wandel zu begleiten und die Veränderungskraft einer Organisation zu nutzen. Beispiel Talent Management: Die klassischen HR-Instrumente sind Top-down-Prozesse, ein Talent wird „von oben“ beurteilt und wartet entsprechend auf Feedback und darauf, von HR und/oder der Führungskraft entwickelt zu werden… Digitalisierung eröffnet hier eine Fülle von Möglichkeiten, Talenten mehr Verantwortung für die eigene Entwicklung zu geben – und damit die Organisation von „unten“ zu bewegen und befähigen. Nicht zuletzt bieten die aktuellen Entwicklungen die denkbar günstige Gelegenheit, HR-Instrumente konsequenter und schneller an den Bedürfnissen des Business und der Mitarbeiter auszurichten und radikal zu vereinfachen - ein Aspekt der mitunter vernachlässigt wird…

Vor welchen Aufgaben steht das HR-Management hier konkret?
Johannes Brinkkötter: Wenn agile die Antwort auf disruptive Herausforderungen ist, um Unternehmen für die digitale Transformation fit zu bekommen, so stellt es gleichermaßen die HR-Funktion auf den Prüfstand. Dazu zählen grundlegende Fragen: Wie können Positionen noch sinnvoll bewertet werden, wenn Mitarbeiter immer kurzfristiger wechseln und Inhalte von Rollen sich immer rascher wandeln? Wie verändern Digitalisierung und Agilität die Methoden zur Potenzialerkennung und Eignungsdiagnostik? Welche Instrumente helfen, die Veränderungskraft einer Organisation freizusetzen? Was bedeutet agile für das Vergütungs- und Performance Management? Und nicht zuletzt die Frage, wie sich die HR-Organisation aufstellen muss, um das Business bestmöglich zu unterstützen.

In der Tat ein weites Feld…
Harriet Sebald: Für HR gilt es nicht nur, die Digitalisierung mit den richtigen Instrumenten und Prozessen zu unterstützen, sondern eben auch bei der Entwicklung dieser Instrumente und Prozesse zum richtigen Zeitpunkt agile Methoden einzusetzen, die die Customer Experience in den Mittelpunkt stellen. Hier hat HR eine Veränderungsaufgabe für die eigenen Kunden wie auch sich selbst.
Johannes Brinkkötter: Die Weite des Felds wird auch in der Auswahl unserer Referenten für das erste Innovation Lab im März diesen Jahres in Frankfurt und in München deutlich: Steffen Welsch und Anna Kaiser von tandemploy liefern einen Impuls zu neuem Arbeiten im digitalen Zeitalter, „jenseits des Buzzword-Bingos“. Lena Kaltenmeier von Lufthansa AirPlus berichtet über die digitale Transformation und der damit verbundenen neuen Rolle, Verantwortung und Chance für HR. Und Ursula Schwarzenbart von der Daimler AG erläutert agile Ansätze im HR-Development. Damit stecken wir den Rahmen ab für einen agilen Wettbewerb um die beste Idee, wie sich HR neu erfinden kann.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit der Veranstaltung!
 

Autor Dr. Harriet Sebald

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