Die Frage nach der für das eigene Unternehmen passenden HR-IT-Suite lässt sich auf vielfältige Weise beantworten. Hierbei können verschiedene Quellen und Methoden herangezogen werden. Häufig blicken Unternehmen zunächst auf die Einschätzungen von Analysten wie Gartner, Forrester oder IDC. Deren regelmäßige Veröffentlichungen bieten zwar einen guten Überblick, gehen aber zu wenig auf individuellen Stärken und Schwächen der Lösungen ein.

Um mit Blick auf die einzelnen Lösungen mehr Details zu erfahren, werden dann in der Regel Referenzkunden kontaktiert und zu deren Anwendungserfahrungen befragt. Hier zeichnet sich dann häufig ein breites Kontinuum an Erfahrungen ab: von Kunden, die den Tag der Entscheidung für einen Hersteller als Menetekel allen Übels sehen, bis hin zu Anwendern, deren Erwartungen deutlich übertroffen wurden.

Seit nunmehr elf Jahren unterstützt Symanto Kunden mit KI-basierter Textanalyse in den verschiedensten Unternehmensbereichen, von der Unternehmensstrategie und -bewertung über Produktentwicklung, Marketing und Kommunikation und Kundenzufriedenheit

Nikolina Lazarevic, Manager Symanto Research

Schließlich definiert man eigene Use Cases und lädt die wichtigsten Anbieter ein, ihr Tool in einem Workshop vorzustellen, um sich selber ein Bild zu machen. Aber auch dabei bleiben erfahrungsgemäß wichtige Informationen verborgen, zumal man sich in einer Verkaufssituation befindet. Hersteller sprechen hier lieber über „a single code line“ und „the power of one“ oder wiederholen mantra-artig die Vorteile von ERP- und HR-Systemen aus einer Hand, sprich von einem Hersteller.

Auch seitens hkp/// group werden wir häufig mit der Frage nach dem passenden Anbieter konfrontiert. Entsprechend viele Software-Auswahlprozesse haben wir schon begleitet. Letztlich können und wollen wir aber weder eine pauschale Empfehlung geben noch haben wir spezifische Präferenzen – schließlich zieht jedes Unternehmen unterschiedliche Kriterien für den Auswahlprozess heran und gewichtet diese auch individuell. Sind beispielsweise kommerzielle Fragestellungen gleich oder höher bewertet als fachlicher Abdeckungsgrad, zeichnet sich ein vollkommen unterschiedliches Bild in der Rangfolge einer Herstellerbewertung ab.

Alternativer Ansatz im Bewertungsprozess

Um die Bewertung eines Systems bzw. eines Anbieters um eine neue Facette zu ergänzen, haben hkp/// group Experten gemeinsam mit Symanto eine Analyse von mehreren tausend Anwender-Kommentaren zu ausgewählten HR-IT-Suites – in diesem Fall Workday und SuccessFactors – durchgeführt.

Symanto bietet eine Technologie, die über Textanalyse ein Verständnis für menschliche Motivationen, Einstellungen und Emotionen ermöglicht. Über eigene Algorithmen, die sich aus Psychologie und neuster Technologie (Natural Language Processing & Deep Learning für Textmining) zusammenstellen, analysiert Symanto große Datenmengen und bietet wertvolle Erkenntnisse in Echtzeit.

Im Rahmen dieser Analyse erfolgte eine Auswertung der Anwender-Feedbacks auf relevanten Webseiten wie Capterra, g2.com, gartner.com oder technologyadvice.com. Insgesamt wurden 2.694 öffentliche Kommentare von Nutzern der definierten Anwendungen aus Personal- und IT-Abteilungen zahlreicher Unternehmen gesammelt und auf statistische Muster hin untersucht. Über eine KI-gestützte Textanalyse werden zunächst Schlüsselthemen identifiziert, in denen Begriffe (Wörter, Sätze) erkannt werden sollen. Im zweiten Schritt werden diese dann in übergeordnete Kategorien gegliedert, welche dann nochmals in granulare Unterkategorien eingeordnet werden.

Ein Vorteil der Analyse von Online-Bewertungsdaten im Vergleich zur klassischen quantitativen Marktforschung ist die sofortige Verfügbarkeit der Daten. Mit den Ergebnissen lässt sich ein Bild ableiten, wo sich die Hersteller unterscheiden und welche Dimension ein positives oder negatives Urteil bzw. Sentiment* auf Basis der Kommentare erfährt.

* Photo by tadamichi on stock.adobe.com
Autor Holger Jungk

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