• CEO-Vergütungen im Ländervergleich in der Schweiz am höchsten, gefolgt von Spanien und Deutschland 
  • Standort, Branche und Größe von Unternehmen als wichtigste Treiber für die Vergütungshöhe − Finanzsektor vergütet aktuell deutlich unter Durchschnitt
  • hkp/// Studie "Executive and Non-Executive Director Compensation in Europe 2012/2013" 

Frankfurt/Zürich/Amsterdam, 5. Juli 2013. Die auf Performance Management und Vergütung spezialisierte Unternehmensberatung Hostettler, Kramarsch & Partner (hkp///) hat die Vergütungen der in den Börsenindices STOXX Europe 50® und EURO STOXX 50® geführten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2012 ausgewertet. Laut hkp/// Analyse weicht die Höhe der Managervergütung kaum vom Niveau des Geschäftsjahres 2011 ab. Der Trend zur Langfristvergütung und damit zu nachhaltigen Vergütungsmodellen hat sich bestätigt.

Bei den CEOs der in den beiden europäischen Indices notierten Unternehmen beträgt das Verhältnis zwischen der höchsten und der geringsten Vergütung etwa das Zehnfache. Mit einem Faktor von 23 ist diese Spanne bei der Chairman-Funktion (vergleichbar mit einem deutschen Aufsichtsratsvorsitzenden) weitaus größer.

Entscheidend für die Höhe der CEO-Vergütungen sind im Wesentlichen die variablen Vergütungsbestandteile, die den größten Anteil an der Vergütung stellen. Innerhalb der variablen Vergütung dominiert die Langfristvergütung. Diese ist in Großbritannien und in der Schweiz mit einem Anteil von jeweils 68% bzw. 64% an der Gesamtvergütung besonders hoch. In den übrigen Ländern zeigt sich der Vergütungsmix ausgeglichener.

Die Vergütungshöhe wird maßgeblich durch die Unternehmensgröße und Branche sowie den Standort des Konzernsitzes beeinflusst. Zudem spielt die internationale Wettbewerbsintensität eine wichtige Rolle. So sind der Pharma-Sektor und die Konsumgüter-Industrie die Branchen mit den höchsten Vergütungsniveaus im europäischen Vergleich. Diese zählen zu den wenigen mit wirklich globalen Forschungs- und Produktmärkten, in denen Unternehmen um Führungskräfte weltweit im Wettbewerb stehen. Im Branchenvergleich liegt das Vergütungsniveau von Finanzdienstleistern aufgrund der Geschäftslage wie auch der umfassenden regulatorischen Restriktionen aktuell deutlich unter dem europäischen Durchschnitt; vor der Finanz- und Wirtschaftskrise stellten sie die europäische Vergütungsspitze.

hkp/// Managing Partner Michael H. Kramarsch kommentiert: „Der Vergleich der europäischen Top-Manager-Vergütung zeigt eine positive Korrelation zwischen dem Lohnniveau und der Unternehmensgröße. Langfristige variable Vergütungspläne scheinen dabei, unabhängig von Land oder Industrie, an Bedeutung zu gewinnen. In fast allen Unternehmen ist der Anteil der langfristigen variablen Vergütung höher als der auf kurzfristigen Erfolg orientierten Vergütung.“

CEO Vergütungen im Detail

Laut aktueller hkp/// Analyse beläuft sich die durchschnittliche CEO-Direktvergütung (Vergütung ohne Benefits/Altersversorgung) auf europäischem Niveau auf rund 5,7 Mio Euro. Durchschnittlich werden in der Schweiz, Spanien und Deutschland die höchsten Vergütungen gezahlt. Der Wert für den Vorstandsvorsitzenden von Volkswagen (rund 12,8 Mio Euro) nimmt mit deutlichem Abstand die Spitzenposition in Europa ein, gefolgt von BP (12,0 Mio Euro) und Anheuser-Busch Inbev (11,8 Mio Euro). Die geringsten Vergütungswerte im Vergleich verzeichnen die CEOs von Hennes & Mauritz und ING mit jeweils rund 1,4 Mio Euro.

Die Vergütung der CEOs liegt zwischen dem 2,7-fachen in Italien und dem 1,6-fachen in der Schweiz über dem Vergleichswert für die jeweiligen sonstigen Mitglieder von Geschäftsleitungen. Die langfristige variable Vergütung beträgt bei den CEOs in Großbritannien über zwei Drittel der Direktvergütung (68%), in der Schweiz 64%. Bei den STOXX-Unternehmen aus Deutschland liegt der Vergleichswert bei 54%.

Chairman Vergütung 

Bei den Chairmen der STOXX-Unternehmen wird die Vergütungsspitze von drei Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz gebildet: Novartis, Nestlé und Roche. Deren Präsidenten des Verwaltungsrats erhalten mit rund 10,3 Mio Euro, 6,6 Mio bzw. 5,4 Mio Euro eine um ein Vielfaches höhere Vergütung als in anderen Unternehmen. So folgt auf Platz vier der Rangordnung der Chairman von BNP Paribas mit einer Vergütung von rund 1,9 Mio Euro.

Dieser deutliche Abstand ist dem in der Schweiz verbreiteten Vollamt des Verwaltungsratspräsidenten geschuldet. Im restlichen Europa wird Unternehmenskontrolle in der Regel als Teilzeittätigkeit und mit einer anderen Machtfülle ausgeübt. Entsprechend niedrig ist das Vergütungsniveau am Ende der Rangreihe: Es schwankt zwischen 61.000 und 284.000 Euro.

Die Studienautoren sehen jedoch die Harmonisierung der Vergütungsprinzipien innerhalb Europas auf gutem Weg. „Die diesjährigen Studienergebnisse haben die Tendenz in Richtung nachhaltige Vergütung erneut bestätigt, erläutert hkp/// Managing Partner Michael H. Kramarsch. Er meint weiter: „Viele Vergütungspläne beinhalten eine aktienbasierte Bonuskomponente mit aufgeschobener Wirkung, die den Zweck hat, den Aktionärsinteressen möglichst umfassend zu begegnen.“

Hintergrundinformationen zur Studie

Die hkp/// Studie „Executive and Non-Executive Director Compensation in Europe 2012/2013“ analysiert die Vergütungen der Top-Führungskräfte in Unternehmen aus 12 Ländern, die in den bedeutendsten europäischen Aktienindizes - STOXX Europe 50® und EURO STOXX 50® – geführt werden (insgesamt 76). Die Analyse stützt sich auf Daten aus den Geschäftsberich­ten, die bis zum 31. Mai 2013 vorlagen. Sie bietet einen Überblick sowohl über das "Wie viel" als auch das "Wie" der Top-Management-Vergütung in den führenden börsennotierten Unter­nehmen Europas. Eine Leseprobe des kostenpflichtigen Studienreports steht im Internet unter www.hkp.com zur Verfügung.

Autor Michael H. Kramarsch

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